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Dr. Lucas Derks


Dr. Lucas Derks – Pionier des Sozialen Panoramas und der Mental Space Psychology

Dr. Lucas Derks - Sozialpsychologe, Entdecker des "Sozialen Panoramas", Begründer der "Mental Space Psychology", international renommierter NLP-Trainer und Autor


Lucas A. C. Derks (geb. 1950) begann seine akademische Laufbahn mit einem Studium in Grafikdesign und Bildender Kunst an der Kunstakademie, das er 1973 abschloss. Anschließend unterrichtete er bis 1976 Zeichnen und Malen an De Werkschuit in Zeist (Bilthoven), bevor er sich der Sozialpsychologie zuwandte. Dieses Studium schloss er 1982 erfolgreich ab.

Parallel zu seiner akademischen Ausbildung arbeitete Derks als Forscher für renommierte niederländische Kunstmuseen, darunter das Rijksmuseum Amsterdam, das Centraal Museum Utrecht, das Van Gogh Museum und das Maritiem Museum Rotterdam. 1992 veröffentlichte er den Roman De postume colleges van Herman Blaas, der mit dem Literaturpreis der niederländischen Stiftung Lift als bestes literarisches Debüt ausgezeichnet wurde.

Bereits 1977 entdeckte Derks das Werk von John Grinder und Richard Bandler sowie die Philosophie des Pragmatismus. Seine formale NLP-Ausbildung begann 1983 am „New York Training Institute for NLP“, wo er als NLP-Practitioner zertifiziert wurde. Zwei Jahre später erlangte er den Titel des NLP Master Practitioner am renommierten „Institute for Eclectical Psychology (IEP)“ in Nijmegen. Seit 1986 unterrichtet er am IEP sowie an internationalen Ausbildungsinstituten in Europa, Nord- und Südamerika sowie Asien.

In den 1990er Jahren erforschte Derks die unbewussten Mechanismen, die das menschliche Beziehungserleben prägen, und entwickelte das Modell des „Sozialen Panoramas“. Dieses Modell beschreibt, wie Menschen ihre sozialen Beziehungen mental repräsentieren und emotional erleben. Es hat sich als wegweisender Ansatz etabliert und wird international in fortgeschrittenen NLP-Ausbildungsprogrammen, etwa im Advanced-NLP-Master-Curriculum des Deutschen Verbands für Neuro-Linguistisches Programmieren (DVNLP e.V.), gelehrt.

2003 gründete Derks gemeinsam mit Wolfgang Walker und Prof. Dr. Walter Ötsch das „International Laboratory for Mental Space Research (ILMSR)“, ein interdisziplinäres Netzwerk, das die Theorie des mentalen Raums auf verschiedene Bereiche wie Psychotherapie, Psychiatrie, Politik und Ökonomie anwendet. Langjährige Diskussionen im ILMSR führten zur Erkenntnis, dass das „Soziale Panorama“ ein Spezialfall eines umfassenderen Modells des mentalen Raums ist.

Seit 2012 widmet sich Derks der Erforschung des mentalen Raums und promovierte 2016 zu diesem Thema und veröffentlichte das Buch Mental Space Psychology – MSP -: Raum ist das primäre Organisationsprinzip unseres Gehirns – Psychotherapeutischer Nachweis für ein neues Paradigma. Seine Arbeiten begründeten die „Mental Space Psychology“, eine innovative Disziplin, die durch die international organisierte „Society for Mental Space Psychology (SOMSP)“ verbreitet wird.

Dr. Lucas Derks zählt zu den einflussreichsten NLP-Autoren und -Trainern weltweit. Als führender Vertreter der zweiten NLP-Generation hat er zahlreiche Bücher und Artikel verfasst, die in acht Sprachen übersetzt wurden. Sein Modell des „Sozialen Panoramas“ und seine Beiträge zur „Mental Space Psychology“ gelten als Meilensteine in der Weiterentwicklung des NLP. Für sein Lebenswerk wurde ihm 2019 in London von der britischen ANLP der angesehene „NLP Lifetime Achievement Award“ verliehen.


Mental Space Psychology

Die „Mental Space Psychology (MSP)“ basiert auf der Annahme, dass Menschen ihre Gedanken, Gefühle und sozialen Beziehungen unbewusst in einem imaginären, dreidimensionalen Raum organisieren. Dieses Modell integriert Erkenntnisse aus Neurowissenschaften, Kognitionspsychologie und NLP und bietet ein innovatives Paradigma, um mentale Prozesse und zwischenmenschliche Dynamiken besser zu verstehen und zu beeinflussen.

Demnach werden mentale Repräsentation von Verallgemeinerungen spezifischer Erfahrungen wie Beziehungen, Werte, … räumlich innerhalb eines imaginierten 3-dimensionalen mentalen Raum organisiert. Beispielsweise können geliebte Menschen „gefühlt“ näher und problematische Personen weiter entfernt sein – sowohl physisch als auch metaphorisch.

Der mentale Raum ist individuell geprägt. Jeder Mensch erlebt die Welt durch seine eigene „räumliche Landkarte“, die sich aus persönlichen Erfahrungen, verallgemeinerten Überzeugungen, sozialen Prägungen und kulturellen Einflüssen zusammensetzt.

Emotionen sind eng mit der räumlichen Anordnung von Erlebnissen und Beziehungen verbunden. Ein Gefühl von Nähe oder Distanz im mentalen Raum beeinflusst, wie intensiv eine emotionale Reaktion ausfällt.

Die räumlichen Positionen von Gedanken, Gefühlen oder Personen sind zwar stabil, aber nicht fixiert. Durch gezielte mentale Arbeit – beispielsweise das bewusste Verschieben eines belastenden Ereignisses „weiter weg“ – können Emotionen und Wahrnehmungen verändert werden.

Zeit wird im mentalen Raum oft linear repräsentiert. Vergangene Ereignisse können „hinter“, zukünftige Ereignisse „vor“ einer Person verortet sein, was Einfluss auf Entscheidungsprozesse und psychisches Wohlbefinden hat. Wolfgang Walker führte hierzu Anfang der 2000er Jahre erste Pilotuntersuchungen durch, die starke Hinweise auf klinisch relevante Zusammenhänge zwischen dysfunktionalen Zeitrepräsentationen und den Residualstörungen nach Psychosen und schweren Depressionen erbrachten.

Das Modell des „mentalen Raumes“ wird in verschiedenen psychotherapeutischen und beratenden Kontexten genutzt: Konflikte oder belastende Dynamiken in sozialen Beziehungen können durch die bewusste Neustrukturierung des mentalen Raums gemildert oder ganz aufgelöst werden. Traumatische Erinnerungen können so „umpositioniert“ werden, dass sie weniger emotional belastend wirken. Selbstwert und Selbstbild lassen sich durch eine Neubewertung der räumlichen Selbstrepräsentation verbessern. Komplexe Entscheidungen können erleichtert werden, indem die räumlichen Anordnungen von Optionen oder Prioritäten visualisiert und angepasst werden.

Das Modell des „mentalen Raumes“ zielt darauf ab, emotionale Überreaktionen, Blockaden und Beziehungsprobleme durch eine bewusste Veränderung der räumlichen Wahrnehmung zu lösen. Es basiert auf der Überzeugung, dass räumliche Metaphern und Anordnungen nicht nur ein Abbild der Arbeitsweise des menschlichen Gehirns, sondern auch ein wirksames Werkzeug zur Veränderung sind.